Ausstieg Griechenlands aus dem Euro

Der Ausstieg Griechenlands aus dem Euro, oder warum es besser ist, das die stärkeren Länder den Euro verlassen.

Mit der BegrünPaps_neudung, dass die schwachen Länder sich dann wirtschaftlich erholen, will die AfD, das Griechenland aus dem Euro austritt.
Das Dumme ist, das ein Austreten Griechenlands und ein Einführen einer Neu-Drachme, diese (mindestens) sofort auf den fairen Wert der Wirtschaft fallen lässt. Nach Prof. Lucke (AfD) wäre ein behutsames Absenken der Neu-Währung möglich. Dagegen spricht jedoch, dass sofort die Neu-Drachme zum Spielball des Marktes wird. Sich gegen dem Spiel des Marktes stemmen kostet viel zu viel Geld. Geld das Griechenland nicht hat.

Weiter spricht dagegen, sollte Griechenland aus dem Euro austreten, die Schulden im Euro nicht mehr bezahlbar wären. Hier fordert Prof. Lucke einen Schuldenschnitt. Ein Nichtbedienen der Schulden bedeutet, dass man in der Zukunft keine Kredite auf dem freien Markt aufnehmen kann und wenn, dann nur unter exorbitanten Zinsen. Eine EZB, die Probleme überbrücken könnte, gibt es nicht mehr. Griechenland bräuchte Jahrzehnte um sich aus eigener Kraft wieder zu erholen.
Das größte Problem der Währungsumstellung ist aber, dass die Kaufkraft im Binnenmarkt stark absinkt, analog der Neu-Drachme. Alle Waren/Umlaufmittel/Halbfabrikate sind aber vor dem Tag der Umstellung in Euro bezahlt worden, wie z.B. die im Lebensmittelladen, die der Elektrogeschäfte, andere Haushaltsprodukte, etc.. Für den normalen Käufer ist diese Ware am Tag nach der Umstellung nicht mehr bezahlbar geworden. Dazu kommt, dass das Kapital für den Kauf dieser Ware, in der Praxis, zum Großteil über die Banken finanziert wird. Erst recht in Griechenland. Und nicht zu vergessen, der überwiegende Teil sind Importe. Jeder Händler erleidet durch die Währungsumstellung kaum auffangbare Verluste.

Um diese Verluste aufzufangen, ist der Händler gezwungen seine Kosten stark anzupassen, was in der Regel zu Entlassungen führt. Die Folge ist …, weniger Einnahmen, dagegen höheren Sozialausgaben des Staates, zusätzliche Entlassungen. Die Kaufkraft nimmt weiter ab. Griechenland kommt in eine deflationäre Spirale mit allen zu erwartenden menschlichen Tragödien. Nach dem Exitus der meisten Firmen, die einen Kaufkraftverlust um die 50% nicht auffangen können, gibt es vermutlich kaum Produkte, die man in das Ausland verkaufen kann.

Wer glaubt, dass Deutschland eine Insel der Glückseeligen bleibt, sollten die Schwachen den Euro verlassen, wird sich eines Besseren belehren lassen müssen.

Deshalb …, nicht die schwachen Länder müssen (vorerst) den Euro verlassen, sondern die Starken. Dadurch wertet der Euro ab, jedoch bleibt der Binnenmarkt der Schwachen intakt. Die Schulden werden mit abgewertet und sind, mit entsprechenden Maßnahmen, tragbar. Dazu kommt, dass die EZB diese Länder weiter unterstützen kann.

1) Mindestens deshalb, da Übertreibungen zu erwarten sind und das Finden eines fairen Markt-Wertes erst einmal sehr schwierig sein wird.
2) Vorerst …, weil es grundsätzlich keinen Grund für eine Währungsgemeinschaft gibt. In einer Währungsgemeinschaft ist der Wettbewerb schädlich, da ein Auseindertriften der Wirtschaften diese sprengt, ergo immer versuchen wird, dass man sich auf Mittelmaß einpendelt.

Nicht eine gemeinsame Währung macht ein starkes Europa aus, sondern sein gemeinsames Handeln!

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