Geldsystem

Ich geriet immer öfters in Diskussionen um das liebe Geld. Deshalb wurde es Zeit, sich damit einmal zu beschäftigen. Ausschlaggebend waren vor allem Diskussionen in den Medien, wo selbst Politiker, die es eigentlich wissen sollten, sich über Banken und deren Geldschöpfung aus dem Nichts, negativ argumentierten.

Banken schaffen Geld aus Nichts!

Da aber in einer Wachstumsgesellschaft der Geldbedarf wächst, wer soll dann das Geld erschaffen?

Stellen wir uns mal folgendes vor:

Du bist ein Freelancer im Softwarebereich, hast ein hübsches Mädchen kennen gelernt und willst heiraten. Also denkst du, „ich sollte zu Bank gehen, einen Kredit aufnehmen und uns ein kleines Häuschen bauen!“. Gedacht und die Bank gewährt dir ein Darlehen von 150 000 €. Dieses Geld wird von der Bank zuerst ohne Deckung bilanziert, bzw. wie man im Allgemeinen sagt, aus dem Nichts geschaffen.

Du nimmst das Geld, gibst es einem Bauunternehmer und erwirbst ein Komplettpaket. Der Bauunternehmer gibt das Geld in den Kreislauf. Damit werden u.a. Steine gekauft, die zuvor über verschiedenen Abläufe veredelt wurden. Über Lohnanteil und sonstige Kosten wurden aus 1 cent. Sand, ein 1 Euro-Stein. Nach einem Jahr wurde aus dem „Nichts“ ein Gegenwert geschaffen, das neue Arbeit und damit Wachstum brachte, weil durch die Lohnanteile auch andere profitierten.

Diesen Kredit hattest du allerdings nur bekommen, weil du ein Telefonat aus Amerika erhalten hast und diese von dir eine Software zu Steuerung von VR-Handschuhe, in Auftrag gaben. Das wiederum ging, weil diese Junge amerikanische Firma ein Darlehen ihrer Bank erhalten hat. Mit diesem „Schuldgeld“ löst du dein „Schuldgeld“ bei der Bank ab. Das „Nichts“ wurde durch einen Mehrwert abgelöst und in der Volkswirtschaft aufgeteilt. Das nennt man Wachstum.

Da eine Menge Firmen Kredite aufgenommen und das Geld in den mehrwerterzeugenden Kreislauf gesteckt haben, kann die amerikanische Firma gewinnbringend seine VR-Handschuhe verkaufen und den Kredit ablösen.
Zum Problem wird das erst, wenn durch politische Sinnlosmaßnahmen, es zu einem Kaufkrafteinbruch kommt, der Unternehmer entscheidet nicht mehr Geld aufzunehmen und sein Geschäft zu erweitern, sondern seinen Arbeitsbereich zu verkleinern, ergo der Kaufkraft anzupassen. Er entlässt Arbeiter, der Staat bekommt weniger Einnahmen, muss selber weiter abbauen und die Kaufkraft sinkt weiter. Die Nachfrage nach Geld sinkt rapide ab, denn niemand will in diesem Umfeld investieren und wir haben ein Draghisches Problem.

Man sieht, nicht das Schaffen vom Geld aus dem Nichts ist das Problem, sondern, wenn das Geld keine Deckung mehr findet. Wenn z.B. die VR-Firma pleite geht, du dein Haus nicht mehr abzahlen kannst, die Bank es für die Hälfte verschleudern muss und so ein Defizit von 75.000 € hat. Aber zum Glück hat die Bank aus anderen Zinsen Rücklagen bilanziert und kann das Problem auffangen.

Unterm Strich, stabeln sich nicht die Schulden, sondern in einem gesunden Umfeld, werden Schulden durch das Schaffen neuer Schulden abgelöst. Solange man nicht in eine Deflationsphase kommt, kein Problem.

Und jetzt stellen wir uns einmal vor, man dürfte keine Schulden machen, sondern müsste erst, wie von vielen Verfechter einer neuen Geldpolitik gewünscht, etwas leisten und den Überschuss ansparen. Damit wäre das Firmengründen nur den Reichen vorbehalten. Erst recht in unserer schnelllebigen Welt. Noch bevor man die finanzielle Basis für eine Idee geschaffen hat, ist diese schon Geschichte.

 

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